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News 25.03.2022
25. März – 7. August 2022 „STILLE REBELLEN“ in der Kunsthalle
Am Freitag, 25. März eröffnet die neue Ausstellung der Kunsthalle München in den FÜNF HÖFEN. Der Titel: „Stille Rebellen. Polnischer Symbolismus um 1900“. Es ist die bisher umfassendste Ausstellung in Deutschland zur Hochblüte der polnischen Kunst zwischen 1890 und 1918. Gezeigt werden rund 130 bedeutende Werke aus den Nationalmuseen in Warschau, Krakau und Posen sowie weiteren öffentlichen und privaten Sammlungen.
„Stille Rebellen. Polnischer Symbolismus um 1900“
Die polnische Malerei der Jahrhundertwende entführt in eine Welt der Mythen und Legenden, in träumerische Landschaften, in alte Traditionen und Bräuche, in die Tiefen der menschlichen Seele. In einer Nation ohne eigenen Staat – Polen war bis zu seiner Unabhängigkeit 1918 zwischen Russland, Preußen und Österreich-Ungarn aufgeteilt – trat eine junge Generation von Künstlerinnen und Künstlern an, die Malerei zu erneuern. Mit ihren Gemälden stifteten sie, was auf politischer Ebene fehlte: eine gemeinsame Identität. Inspiration fanden sie ebenso in der eigenen polnischen Geschichte, Kultur und Natur wie im Austausch mit Künstlerkreisen in München, Paris, Sankt Petersburg oder Wien.
Eine Blütezeit der polnischen Kultur
Die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war eine Blütezeit der polnischen Kultur. Die Bewegung „Junges Polen“ (1890–1918), die die Bereiche Literatur, Bildende Kunst und Musik umfasste, ging zunächst vor allem von Krakau aus. Unter der liberaleren Politik Österreich-Ungarns bot die ehemalige Hauptstadt Polens bessere Voraussetzungen zur Entfaltung des polnischen Kulturlebens als die preußisch und russisch besetzten Gebiete, die stärkeren Restriktionen unterlagen. Dennoch bildete Warschau trotz aller Einschränkungen das wichtigste künstlerische Zentrum neben Krakau.
Romantik & Rebellion
Der Begriff des „Jungen Polen“ wurde von dem Schriftsteller und Literaturkritiker Artur Górski (1870–1959) geprägt, der in seiner gleichnamigen Essayreihe (1898) einen Wertewandel in der gegenwärtigen Literatur und Kunst konstatierte: „An die Stelle der Masse trat das Individuum als oberster Wert und Ausdruck höchster Würde auf Erden, an die Stelle der gesellschaftlichen Ethik die Ethik der Seele […].“ Die neue Generation wandte sich von der rationalistischen Philosophie des Positivismus ab und besann sich stattdessen auf die Tradition der Romantik. Mit dieser verband sie unter anderem der rebellische Geist, die Stilisierung des Künstlers zum visionären Schöpfer sowie das Interesse an der Veranschaulichung emotionaler Zustände. Die Neuformulierung der Aufgabe von Literatur und Kunst war dabei von einem Widerspruch geprägt: Man beschwor den romantischen Nationalkult und die Notwendigkeit einer volksverbundenen, „durch und durch polnisch[en]“ Kunst, lehnte eine patriotische Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft jedoch ab.
Facettenreichtum in zehn Kapiteln
In zehn thematischen Kapiteln präsentiert die Ausstellung den beeindruckenden Facettenreichtum der polnischen Kunst dieser Zeit, die in Deutschland bislang zu Unrecht kaum bekannt ist. Die Schau zeichnet ihre Entwicklung nach und verortet sie im kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Kontext Polens wie auch Europas.
Die Ausstellung wurde initiiert von der Kunsthalle München und mitorganisiert vom Adam-Mickiewicz-Institut und den Nationalmuseen in Warschau, Krakau und Posen.
Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
Weitere Infos: www.kunsthalle-muc.de
Aktuelles
Für den Eintritt in die Kunsthalle München ist derzeit ein 3G-Nachweis erforderlich: geimpft, genesen oder getestet (Antigen-Schnelltest: nicht älter als 24h; PCR-Test: nicht älter als 48h; kein Selbsttest). Teststationen finden sie hier. Die nächstgelegenen Schnelltest-Zentren befinden sich in der Münchner Residenz oder am Maximiliansplatz. Tragen Sie bitte während Ihres gesamten Besuchs eine FFP2-Maske.
Öffentliche Führungen der MVHS (max. 15 Pers.): Mo 11:30 Uhr, Do 18:30, Fr 15:30 Uhr und Sa 13:00 Uhr, 8 € + Eintritt, Teilnahme nach vorheriger Anmeldung bei der MVHS möglich: T +49 (0)89 / 480 06 62 39 oder www.mvhs.de
Kinderführungen (6–12 Jahre) in den Ferien: 13.4., 20.4., 8.6., 15.6., 3.8. jeweils um 15 Uhr, 6 €, Anmeldung: T +49 (0)89 / 22 44 12
Kunst & Kulinarik
Nehmen Sie doch vor oder nach der Ausstellung auf eine Erfrischung, Kaffee und Kuchen oder ein Mittagsgericht Platz im Theatiner 8, dem Café & Restaurant im Foyer der Kunsthalle im 1. OG.
Bilder:
Władysław Jarocki
Helenka aus Poronin
1913
Öl auf Leinwand, 98 x 100 cm
Nationalmuseum in Warschau
Vlastimil Hofman
Beichte
1906
Öl auf Leinwand, 140 x 145,5 cm
Nationalmuseum in Warschau